Auszeit oder was lange währt wird endlich gut!
Persönliche Auszeit für Erwerbstätige wie
Nichterwerbstätige zur Standortbestimmung und Neuorientierung. Diese Erklärung
kriegt man bei WIKIPEDIA um meine Tätigkeit „Auszeit“ der letzten 12 Monate zu
beschreiben, genau das habe ich also gemacht!
Nach Kinderkriegen, wenig Schlaf und viel Arbeit
und noch mehr Arbeit nach meinem Wiedereinstieg ins Berufsleben, wir Frauen
wollen ja unbedingt beweisen, dass wir Multitasking sind, ist mir mein
persönlich geschaffener Wahnsinn dann doch endlich bewusst geworden.
Ich brauch mal ne Pause, uff! Ich steig aus, nimm
mir eine Auszeit aus dem Hamsterrad, das ich schon seit mindestens 19 Jahren
fleissig am Drehen bin. Darf ich das, was meint mein Mann dazu? Können wir uns
das leisten, schaff ich danach den Einstieg ins Berufsleben wieder? Bin ich dann
noch gefragt? Oder bin ich dann schon so faul geworden, dass ich gar nicht mehr
will?
Wie auch immer so geht’s nicht weiter. Meine Hobbies, mein Leben und meine
Gesundheit, das alles kommt eindeutig viel zu kurz. Mein… Gibt es das noch? Es gibt viele Menschen, deren höchstes Ziel
es ist, bei allen ihren Bekannten und Verwandten, bei Chefs und aller Welt
beliebt zu sein. Das gleiche gilt, wenn einem die Andern sagen, man sei nett,
hilfsbereit und zuvorkommend. Natürlich fühlt man sich wohl in solch einer
Umgebung. Man? Wer genau fühlt sich
wohl – bin ich das? Oder sind das die Andern? Nein, ausser Erschöpfung fühl ich
gar nichts. Ich brauche eine Auszeit, Zeit um mich zu finden, denn das Ich,
hatte ich irgendwo unterwegs, die vergangenen 19 Jahre, verloren.
Auf der Suche nach dem Ich und der Endbestimmung eines Fensterladens
Da stand ich also vollbepackt mit meiner Pflanze
und vielem Krimskrams aus dem Büro. An einer Tramhaltestelle in Zürich auf dem
Weg nach Hause, in meine Auszeit. Ich hatte soeben das Büro zum letzten Mal
verlassen, mein Kopf war leer. Genauso vergingen die darauffolgenden Tage,
immer noch überrascht von meinem Mut dem Multitasking die Stirn zu bieten, auf
der Suche nach dem Ich. Nicht im entferntesten wissend in welche Richtung meine
nächsten Schritte mich heute tragen würden.
Noch immer im Stressmodus und wie gewohnt, bin
ich dann fast schon vorbeigefahren, beim alten Bauernhaus mit diversen antiken
Gegenständen ausgestellt am Strassenrand. Ich habe ja Zeit, Zeit genug für mein
Hobby, also sofort anhalten! Und da stand er, mein Fensterladen, den musste ich
haben. Nach kurzer Verhandlung, war ich stolze Besitzerin eines FENSTERLADENS!
Eines Fensterladens, bei welchem ich überhaupt keinen Plan hatte was aus ihm
zukünftig werden sollte. Bis zu seiner Endbestimmung dauerte es dann auch
satte 12 Monate. Ich strich das grüne Teil zuerst rot an, dann mischte ich in
die weisse Farbe Gibbs rein um einen alten, gebrauchten Look zu erzielen,
überstrich damit den roten Anstrich, liess es erneut trocknen und machte …
nichts mehr! Denn mir fehlte die zündende Idee zur Fertigstellung. Ich war
immer noch stolze Besitzerin eines Fensterladens, eines weissen Fensterladens!
Ein Jahr später, der Fensterladen stand uns in
der Wohnung immer wieder mal im Weg und musste ständig verschoben werden,
wusste ich endlich was seine Endbestimmung sein wird. Ihr habt es ja bereits
gesehen, Linda G. meine Tochter, ist ja fleissig in allen möglichen Social
Mediabereichen und hat das Prachtstück zur Ansicht an Euch weitergeleitet. Es
ist ein … weisses, antikes Aufhängteil für Schöpflöffel, Bratenwender, Reiben
und Korkenzieher geworden und hängt nun in meiner Küche rum mit meinem Emblem drauf,
wie es sich gehört.
Mega guet gschribe! Im erste Teil erchän ich mich glatt wider!
AntwortenLöschenHoi liebi Giggi
LöschenMerci für s Kompliment! 😊 Geteiltes Leid isch halbes Leid...